Auch beim Grünland wurde der landesweit beste Boden ermittelt. Dieser bekam den Wert 88. Das Ausgangsgestein ist für die Ertragsfähigkeit von Grünlandböden von geringer Bedeutung und wird daher beim Schätzungrahmen für das Grünland nicht berücksichtigt. Dagegen gehen durchschnittliche Lufttemperatur und die Wasserverfügbarkeit bzw. Bodenbelüftung in die Bewertung ein, da diese Faktoren die Ertragsfähigkeit von Grünland stark beeinflussen.
Wie zuvor beim Ackerland gibt Klassifizierungen und - in diesem Fall Grünlandgrundpunkte und Grünlandpunkte
Bei der Bewertung des Grünlandes werden nur vier Bodenarten und die Moorgruppe, sowie drei Zustandsstufen (I bis III) unterschieden. Wegen der geringen Bedeutung entfällt die Berücksichtigung des Ausgangsgesteins. Stattdessen werden die hier wichtigeren Wasserverhältnisse in fünf Stufen gegliedert, die von frisch (Stufe 1) bis nasssumpfig (Stufe 5) reichen. Mit den Klimastufen a – c fließen durchschnittliche Jahrestemperaturen in das Bewertungsschema ein. Bei durchschnittlichen Jahrestemperaturen unter 5,6° kann zusätzlich eine Klimastufe d benutzt werden.
Aus dem Grünlandschätzungsrahmen wird mit diesen Vorgaben die Grünlandgrundzahl ermittelt. Durch Zu- und Abschläge auf die Grünlandgrundzahl wegen abweichender örtlicher Verhältnisse wird die Grünlandzahl gefunden.
Beispiel: Der Schätzungsausschuss findet für eine Fläche Bodenart Sand, Zustandsstufe I, mittlere Klima- und Wasserverhältnisse. Im Vergleich der örtlichen Fläche mit den Musterstücken findet er im Grünlandschätzungsrahmen:
Bodenart Sand = S
Zustandsstufe I
Klimastufe b
Wasserstufe 3
Grünlandgrundzahl 38
Grünlandzahl 35
(Abschlag : 38 – 3 = 35 wegen abweichender örtlicher Verhältnisse)
Schreibweise im Liegenschaftsbuch und der Schätzungskarte:
S I b 3 38 / 35
Anhand dieser Daten wird der Vergleichspreis durch Vergleichspreise oder Bodenrichtwerte verglichen und ermittelt.